
Berfin Orman, 1993 geboren, studierte Philosophie und Sprachen und Kulturen der Islamischen Welt an der Universität zu Köln. Vor und während ihres Studiums hospitierte und assistierte sie in Deutschland am Schauspiel Dresden, am Düsseldorfer Schauspielhaus und am Maxim Gorki Theater und in der Türkei am Moda Sahnesi. Ihre ersten eigenen Theaterprojekte schaffte sie in der Studiobühne Köln und der Arturo Schauspielschule in Köln.
Von 2019-2022 war Berfin für insgesamt drei Spielzeiten feste Regieassistent*in am Thalia Theater und zuvor hat sie ebenso als Regieassistent*in am moda sahnesi in Istanbul gearbeitet. Am moda sahnesi hat sie bei Kemal Aydoğan assistiert. Am Thalia Theater hat sie bei Jette Steckel, Ewelina Marciniak, David Ndjavera, Charlotte Sprenger und weiteren Regisseur*innen assistiert.
Sie hat während ihrer Assistenzzeit, Lesungen von „Stimmen aus dem Exil“ mit eingerichtet und die Szenischen Lesungen „İllegal“, sowie „Hanans Geschichte“ realisiert.
Ab der Spielzeit 2022/23 wird ihre Regiearbeit in der Garage des Thalia Theaters zu sehen sein. Die Premiere zu „Der Sturz der Kometen und der Kosmonauten“ (M. Skalova) ist ab dem 23.Februar 2023 in der Garage des Thalia Theater zu sehen. Im Anschluss arbeitet Berfin Orman in Istanbul am moda sahnesi. Die Premiere von „Pleasure – ARZU MU?“ ist ab dem 25.Juni 2023 am moda sahnesi zu sehen.
Berfin Orman arbeitet als transnationale Künstler*in und ist Stipendiat*in des Internationalen Theaterinstituts (ITI Germany). Seit ein paar Monaten ist sie eine von 20 Stipendiat*innen des International Theaterinstituts (ITI Germany). Sie wird unterrichtet in Fragen von Transnationalität und arbeitet ein Jahr lang zusammen mit dem Theaterkollektiv Seemia aus London. Außerdem wird sie als ITI Stipendiat*in beim Festival „Theater der Welt“ im Juli 2022 in Frankfurt mitkuratierend und als Performancekünstler*in dabei sein.
Neben ihren Regiearbeiten, ist Berfin Orman an der Schnittstelle von Aktivismus, Kuration und Theater tätig. Sie ist Mitglied im bipoc-Netzwerk und setzt sich mit diesem dafür ein, dass Themen rund um „Migration, Rassismus und Dekolonialisierung des Theaters“ breiteren Anklang finden. Berfin Orman hat das Anliegen, das Theater transnationaler zu leben und Dekolonialisierung über Schlagwörter hinaus umzusetzen. Dieses Anliegen speist sich dabei nicht nur aus einem generellen Interesse, sondern auch aus der individuellen Lebensgeschichte der jungen Künstler*in.